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Open Access Schifffahrt auf dem Indischen Ozean im 19. Jahrhundert. Technologie und Wissen in der Transportrevolution der Moderne

Auf die jahrhundertealten maritimen Vernetzungen auf dem Indischen Ozean hinzuweisen, dürfte kaum mehr sein als der sprichwörtliche Transport von Eulen in das antike Athen. Noch weniger erwähnenswert erscheint es, dass sich diese Netzwerke seit dem 16. Jahrhundert unter zunehmender europäischer Beteiligung entwickelten. Zu beiden Komplexen liegt eine umfangreiche Forschungsliteratur vor, die gerade in jüngster Zeit innovativ fortgeschrieben wird. Auch die massiven Veränderungen, die im Zuge der europäischen Moderne auf dem Indischen Ozean Einzug gehalten haben, sind mittlerweile vielfach thematisiert worden.128 Bezogen auf Schifffahrt und Warenverkehr tritt dabei schnell die sogenannte Transportrevolution in den Fokus.129 Die mit diesem Schlagwort postulierten Umwälzungen fanden im Zusammenhang mit der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert statt und beziehen sich auf fünf Elemente: den Ausbau und die Befestigung von Straßen, die Expansion der Flussschifffahrt, die Durchsetzung der Dampfschifffahrt, den Ausbau und die systematische Neuanlage von Kanälen sowie den Siegeszug der Eisenbahn. In diesem Rahmen sind auch in der Welt des Indischen Ozeans Veränderungen auf verschiedenen Ebenen zu beobachten,130 die insgesamt zu einer spürbaren Dynamisierung beitrugen. Zum einen erlebte die Schiffsbautechnik nachgerade einen Quantensprung, indem sich Fahrzeuge bislang unbekannter Größe durchsetzten, gebaut mit stählerner Hülle und angetrieben durch Dampfturbinen. Zum anderen expandierte das geographische und nautische Wissen nicht nur hinsichtlich seines Umfangs, sondern auch bezüglich seiner Verfügbarkeit. Und schließlich, als Grundlage einer solchen Expansion, erreichten die Kommunikationsmöglichkeiten eine neue Dimension, nicht zuletzt durch die Etablierung der Telegraphie.

Document Type: Research Article

Publication date: 31 December 2017

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  • Die Zeitschrift für Weltgeschichte wird von Hans-Heinrich Nolte für den Verein für Geschichte des Weltsystems herausgegeben. Sie erscheint seit dem Jahr 2000 zweimal jährlich. Seither hat sie sich zum Forum einer neuen, umfassenden Betrachtung von Geschichte, Sozial- und Kulturwissenschaften entwickelt. Wichtige Beiträge aus der englischen, russischen, französischen, spanischen und chinesischen Diskussion sind für deutschsprachige Leser übersetzt worden. Es finden sich aber auch Forschungen und Beiträge aus der deutschen Debatte und gelegentlich die Publikation von Quellen. Alle Nummern bieten außerdem Konferenzberichte, Rezensionen und bibliographische Notizen zur Geschichte der Welt und einzelner welthistorischer Themen. Prior to publication, the quality of the articles published in this journal is double blind reviewed by external referees appointed by the editorship. The referees are not aware of the author's name when performing the review; the referees' names are not disclosed.
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